GEH e.V.

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. wurde im Jahr 1981 gegründet. Mittlerweile zählt der bundesweit aktive Verein über 2.100 Mitglieder. Dabei sind Haupt- und Nebenerwerbslandwirte, Erhaltungszüchter alter Haustierrassen, Tierärzte, Biologen und viele Unterstützer/innen, die selbst keine Tiere halten, die Arbeit der GEH aber unterstützen möchten.

Über 130 landwirtschaftliche Nutztierrassen, die vom Aussterben bedroht sind, stehen auf der Roten Liste, die von der GEH herausgegeben wird. Die bedrohten Rassen aller Tierarten sind dabei berücksichtigt wie Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein, Huhn, Gans, Ente, Pute und Hüte- und Hofhunde. Die GEH engagiert sich für ihre langfristige Erhaltung. Seit Bestehen der GEH ist keine Nutztierrasse in Deutschland mehr ausgestorben.

Wer kennt noch das Bunte Bentheimer Schwein, die Westfälischen Totleger, das Glanrind, das Rottaler Pferd, die Diepholzer Gans oder das Waldschaf? Der Rückgang der Rassenvielfalt setzte mit der zunehmenden Industrialisierung der Landwirtschaft nach Ende des 2. Weltkrieges ein. Das Überleben heimischer Nutztierrassen verdanken wir im Allgemeinen einer kleinen Anzahl von traditionsbewussten Landwirten, die meist als Einzelgänger ihre Rasse über Jahrzehnte hinweg erhalten haben. Dabei wurden sie meist mehr mit Geringschätzung als mit Anerkennung bedacht.

Heute ist das Thema des Verlustes der Vielfalt landwirtschaftlicher Nutztierrassen in der Öffentlichkeit zunehmend bekannt und die Erhaltung in gesellschaftlichem Interesse und die Züchter finden endlich Anerkennung für ihre wichtige Arbeit. Der Schwerpunkt der GEH-Tätigkeit liegt in der intensiven Publikations- und Pressearbeit, Tierpräsentation auf Ausstellungen, Interessenten- und Züchterkoordination und vielfältiger Unterstützung und Beratung der aktiven Erhaltungszüchter.

Das GEH Arche-Hof Projekt umfasst inzwischen rund 140 Betriebe (Arche-Höfe, Arche-Parks und Arche-Regionen), die mehrere gefährdete Nutztierrassen halten und diese auch unter ökonomischen Gesichtspunkten im landwirtschaftlichen Umfeld weiterzüchten. Die Arche-Höfe öffnen für Besucherinnen und Besucher gerne nach Absprache ihre Tore und leisten somit einen wichtigen Beitrag bei der Öffentlichkeitsarbeit.

Die Erhaltung alter Haustierrassen überschreitet oft die politischen Grenzen durch Verbreitung einzelner Rassen über mehrere Länder hinweg. Entsprechend intensivierte sich die internationale Zusammenarbeit und es entstanden Organisationen wie die Stiftung SAVE (Sicherung der Artenvielfalt in Europa), Rare Breeds International oder die Donauländer Allianz für Genkonservierung. Die GEH kooperiert mit diesen Organisationen bzw. wurde teilweise bei deren Gründung aktiv.

Die GEH publiziert die vierteljährlich erscheinende Fachzeitschrift „Arche Nova“, die alle Vereinsmitglieder und weitere Interessenten erhalten. Neben aktuellen Artikeln zu gefährdeten Nutztierrassen, Projektberichten, Meldungen aus der Regionalgruppenarbeit und von Arche-Höfen sind darin Veranstaltungs- und Literaturhinweise sowie ein Anzeigenmarkt für gefährdete Rassen enthalten.

Aktuelle Themen und Fragen der Zucht werden von der GEH im Rahmen von Projekten bearbeitet. Dabei fördert eine breite Vernetzung und Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern wie Züchtern, Zuchtverbänden, Wissenschaftlern und Ministerien gute und nachhaltige Ergebnisse.

Für die Zukunftsfähigkeit aller Erhaltungsmaßnahmen ist es ein entscheidendes Kriterium, einen Markt zu entwickeln, zum einen für die Zuchttiere, zum anderen aber für die Produkte dieser Rassen. Fleisch, Milchprodukte, Eier, Wolle- und Wollprodukte sind in hervorragender und individueller Qualität bei den Haltern und Züchtern zu beziehen, in Hofläden, auf Märkten oder im Handel. Somit sind alle Verbraucherinnen und Verbraucher angesprochen, die besondere Qualität der Produkte kennen zu lernen und zu honorieren und dadurch die Absatzmöglichkeiten für die Tierhalter zu steigern. Dann können gefährdete Nutztierrassen wieder zum Vorzeigemodell werden.

GEH-Geschäftsstelle
Walburger Str. 2
37213 Witzenhausen
Tel. 05542 . 18 64
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