
Am 27. Februar fand das jährliche Treffen der Freunde des alten Angler Rindes auf dem Landhof in Neu Wulmstorf statt. 20 Personen aus Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen und Schleswig-Holstein hatten sich getroffen, um die Regularien abzuhandeln, den Landhof kennenzulernen und auf die letzten 25 Jahre zurückzublicken.
Das Treffen fand im sogenannten Hofnest statt, dem im letzten Jahr in einem Container eingerichteten Kino. Gestartet wurde mit der Vorstellungsrunde, im Anschluss berichtete Nele Meyer als Betriebsleiterin über die Eckdaten des Zum Dorfkrug – Landhofs.
Nachdem die ersten Angler alter Zuchtrichtung zunächst in einem Pachtstall im Nachbarort gemolken wurden, hat Thomas Hauschildt, der 2004 die Marke Sylter Salatfrische kreiert hat, im Jahr 2020 den großzügigen Laufstall mit 2 Melkrobotern gebaut und die Herde weiter aufgestockt. Heute sind es 120 Milchkühe, von denen 30 Kühe der Rasse Angler alter Zuchtrichtung angehören, 60 Kühe sind moderne Angler, die restlichen 20 schwarzbunte Holsteins. Die gesamte Milch wird zu Pudding und Soßen verarbeitet, bzw als Vollmilch über den großzügigen Hofladen vermarktet. Es gehören außerdem Texas Longhornrinder, Alpakas, Bunte Bentheimer Schweine und Legehennen zum Betrieb.
Nach der Theorie ging es auf dem Hof bzw in den Stall, um die roten Kühe zu besichtigen, es konnten in der Abteilung „alte Zuchtrichtung“ Kühe von allen bisher eingesetzten Besamungsbullen besehen werden. Im Einzelnen waren es Nachkommen von Oja, Ralf, Usidor, Manni, Friedrich, Hakon und Onesto. Hier wurde der Unterschied im Exterieur im Vergleich zu den modernen Anglern sehr deutlich. Anhand der LKV-Daten wurden auch Unterschiede in der Leistung deutlich, da alle Kühe unter gleichen Bedingungen produzieren, während die modernen Angler mehr Milch produzieren, sind bei der alten Zuchtrichtung die Fettprozente deutlich höher.
Zurück im „Hofnest“ wurde auf die letzten 25 Jahre zurückgeblickt. Der Förderverein zur Erhaltung des Angler Rindes alter Zuchtrichtung wurde am 30. Mai 2000 in Süderbrarup gegründet, damals gab es in Angeln noch 88 Kühe mit über 60 % der alten Genanteile. Ziel war es die alten Linien zu erhalten und eine finanzielle Förderung zu beantragen. Zwei Jahre später auf der Grünen Woche 2002 in Berlin wurden 2 Kühe der Angler aZ als gefährdete Nutztierrasse des Jahres ausgestellt. Mit Manni, Usidor und Hakon wurden Bullen der alten Zuchtrichtung abgesamt um den Bestand zu halten oder besser noch zu steigern, dieses gelang jedoch nicht. In den Angler Betrieben verschwanden die Kühe der alten Zuchtrichtung innerhalb kurzer Zeit.
Erst nach der Neuausrichtung im Jahr 2012 konnte die Kuhzahl durch Betriebe in Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern gesteigert werden, hier wurden die alten Typen überwiegend in Bio-Betrieben gehalten und der Bestand wuchs auf knapp 400 Kühe und 14 Natursprungbullen. In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Erhaltung alter Nutztierassen (GEH) wurden mit Friedrich und Onesto zwei weitere Bullen des alten Schlags abgesamt um für frisches Blut im alten Segment zu sorgen. Inzwischen wurde eine Homepage erstellt (www.anglerrind-az.de) um Mitglieder und Interessierte auf dem Laufenden zu halten. Seit 2017 wird der Förderverein von Wilhelm Höper, Kirchengut Strellin in Meckl.Vorp. als 1. Vorsitzender geführt, hier finden wir mit 130 Kühen auch die größte Herde der alten Zuchtrichtung. Die jährlichen Züchtertreffen finden seitdem auf verschiedenen Höfen statt um die Kühe zu vergleichen und die Philosophie der Betriebsleiter kennenzulernen.
Im Jahr 2024 wurden erstmalig Tiere der alten Zuchtrichtung auf der Tarmstedter Ausstellung, sowie auf den Landtagen Nord in Wüsting präsentiert und genauso ist es auch für das laufende Jahr geplant. Das nächste Treffen soll wenn möglich in Angeln stattfinden.
Text: Claus-Peter Tordsen
Foto: Die Teilnehmer versammeln sich vor dem Kuhstall – Lasse Hauschildt
Das Treffen fand im sogenannten Hofnest statt, dem im letzten Jahr in einem Container eingerichteten Kino. Gestartet wurde mit der Vorstellungsrunde, im Anschluss berichtete Nele Meyer als Betriebsleiterin über die Eckdaten des Zum Dorfkrug – Landhofs.
Nachdem die ersten Angler alter Zuchtrichtung zunächst in einem Pachtstall im Nachbarort gemolken wurden, hat Thomas Hauschildt, der 2004 die Marke Sylter Salatfrische kreiert hat, im Jahr 2020 den großzügigen Laufstall mit 2 Melkrobotern gebaut und die Herde weiter aufgestockt. Heute sind es 120 Milchkühe, von denen 30 Kühe der Rasse Angler alter Zuchtrichtung angehören, 60 Kühe sind moderne Angler, die restlichen 20 schwarzbunte Holsteins. Die gesamte Milch wird zu Pudding und Soßen verarbeitet, bzw als Vollmilch über den großzügigen Hofladen vermarktet. Es gehören außerdem Texas Longhornrinder, Alpakas, Bunte Bentheimer Schweine und Legehennen zum Betrieb.
Nach der Theorie ging es auf dem Hof bzw in den Stall, um die roten Kühe zu besichtigen, es konnten in der Abteilung „alte Zuchtrichtung“ Kühe von allen bisher eingesetzten Besamungsbullen besehen werden. Im Einzelnen waren es Nachkommen von Oja, Ralf, Usidor, Manni, Friedrich, Hakon und Onesto. Hier wurde der Unterschied im Exterieur im Vergleich zu den modernen Anglern sehr deutlich. Anhand der LKV-Daten wurden auch Unterschiede in der Leistung deutlich, da alle Kühe unter gleichen Bedingungen produzieren, während die modernen Angler mehr Milch produzieren, sind bei der alten Zuchtrichtung die Fettprozente deutlich höher.
Zurück im „Hofnest“ wurde auf die letzten 25 Jahre zurückgeblickt. Der Förderverein zur Erhaltung des Angler Rindes alter Zuchtrichtung wurde am 30. Mai 2000 in Süderbrarup gegründet, damals gab es in Angeln noch 88 Kühe mit über 60 % der alten Genanteile. Ziel war es die alten Linien zu erhalten und eine finanzielle Förderung zu beantragen. Zwei Jahre später auf der Grünen Woche 2002 in Berlin wurden 2 Kühe der Angler aZ als gefährdete Nutztierrasse des Jahres ausgestellt. Mit Manni, Usidor und Hakon wurden Bullen der alten Zuchtrichtung abgesamt um den Bestand zu halten oder besser noch zu steigern, dieses gelang jedoch nicht. In den Angler Betrieben verschwanden die Kühe der alten Zuchtrichtung innerhalb kurzer Zeit.
Erst nach der Neuausrichtung im Jahr 2012 konnte die Kuhzahl durch Betriebe in Niedersachen und Mecklenburg-Vorpommern gesteigert werden, hier wurden die alten Typen überwiegend in Bio-Betrieben gehalten und der Bestand wuchs auf knapp 400 Kühe und 14 Natursprungbullen. In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Erhaltung alter Nutztierassen (GEH) wurden mit Friedrich und Onesto zwei weitere Bullen des alten Schlags abgesamt um für frisches Blut im alten Segment zu sorgen. Inzwischen wurde eine Homepage erstellt (www.anglerrind-az.de) um Mitglieder und Interessierte auf dem Laufenden zu halten. Seit 2017 wird der Förderverein von Wilhelm Höper, Kirchengut Strellin in Meckl.Vorp. als 1. Vorsitzender geführt, hier finden wir mit 130 Kühen auch die größte Herde der alten Zuchtrichtung. Die jährlichen Züchtertreffen finden seitdem auf verschiedenen Höfen statt um die Kühe zu vergleichen und die Philosophie der Betriebsleiter kennenzulernen.
Im Jahr 2024 wurden erstmalig Tiere der alten Zuchtrichtung auf der Tarmstedter Ausstellung, sowie auf den Landtagen Nord in Wüsting präsentiert und genauso ist es auch für das laufende Jahr geplant. Das nächste Treffen soll wenn möglich in Angeln stattfinden.
Text: Claus-Peter Tordsen
Foto: Die Teilnehmer versammeln sich vor dem Kuhstall – Lasse Hauschildt